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Schilddrüsenpraxis Josefstadt

SARS Cov2 Impfung und Schilddrüsenerkranklungen

Die gute Nachricht zuerst: Es gibt nach derzeitigem Wissens-Stand (Mai 2023) keinen Hinweis darauf, daß Erkrankungen der Schilddrüse ein Risikofaktor für den schweren Verlauf einer Covid-19 Infektion sein könnten. Ganz im Gegenteil - verschiedene Daten deuten sogar darauf hin, dass bei bestehenden Autoimmunerkrankungen schwere Verläufe von Covid-19 seltener sein könnten.

Schilddrüsenzellen haben an ihrer Oberfläche sehr viele ACE2 Rezeptoren, die eine wichtige Rolle bei der Infektion mit SARS Cov2 spielen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sowohl der SARS Cov2 Virus Wildtyp als auch verschiedene SARS Cov 2 Impfungen die Schilddrüse beeinflussen können.

Wir bilden uns auf diesem Gebiet ständig fort, halten Vorträge auf Fachkongressen und waren einer der ersten weltweit, die Patienten mit Morbus Basedow nach SARS Cov2 mRNA Impfung dokumentiert und in einer renommierten Fachzeitschrift vorgestellt haben: Two further cases of Grave's disease following Sars Cov2 mRNA vaccination. doi: 10.1007/s40618-021-01650-0

Aktuell führen wir gerade eine Studie durch, die das Auftreten von Morbus Basedow nach Covid Infektion bzw. SarsCov2 Impfung untersucht.

 

Übersichtsarbeit Schilddrüse und Sars-Cov2

Im September 2022 ist von uns eine Übersichtsarbeit im Journal für Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel erschienen.

 

Symposium Schilddrüse und Covid 19

Im Rahmen der gemeinsamen Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Endokrinologie und Stoffwechsel (OEGES) und der Österreichischen Schilddrüsengesellschaft (OSDG) fand am Fr. 23. April 2021 um 15.15 unter dem Vorsitz von Prof. Günter Weiss (Innsbruck) eine wissenschaftliche Sitzung zum Thema "Sars Cov2 und die Schilddrüse" statt.

Der Vortrag "Schilddrüse und Covid 19", der von Univ. Doz. Dr. Georg Zettinig in dieser Sitzung gehalten wurde, fasst den Stand des Wissens zum Zeitpunkt April 2021 zusammen.

 

 

Chronologie der Pandemiemaßnahmen:

Nicht mehr aktuell - Empfehlungen des Gesundheitsministerium, wann vorübergehend nicht geimpft werden soll - Stand Dezember 2021:

Am 9. 12. 2021 wurden Empfehlungen des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz in der Version 1.0 veröffentlicht:
COVID-19-Impfungen: Wann aus medizinischen Gründen vorübergehend nicht geimpft werden soll.

Auf Seite 7 findet sich der Punkt "Akuter Schub einer schweren inflammatorischen/Autoimmun-Erkrankung bis zur Stabilisierung des Krankheitszustandes", der manche Schilddrüsenpatienten verunsichert.

Entsprechend der Empfehlungen der Österreichischen Schilddrüsengesellschaft weisen auch wir daraufhin, dass nach derzeitigem Stand des Wissens eine chronische Immunthyreoiditis Hashimoto keinesfalls ein Grund ist, eine geplante Covid-Impfung nicht durchzuführen.

Bei frisch aufgetretenem Morbus Basedow mit massiv erhöhten Schilddrüsenhormon- bzw. TRAK-Werten bzw. bei einer hochfloriden subakuten Thyreoiditis de Quervain mit hochdosierter Kortison-Therapie kann es in Einzelfällen sinnvoll sein, mit einer Covid Impfung kurze Zeit zuzuwarten. Ob diese sehr seltene Situation bei Ihnen zutrifft, besprechen Sie bitte im Rahmen Ihres nächsten Kontrolltermins bei uns.

 

Nicht mehr aktuell - Booster-Impfung / Dritter Stich - Stand November 2021:

Seit 8. 11. 2021 fordert der Gesetzgeber in Österreich eine Drittimpfung innerhalb von 270 Tagen nach Zweitimpfung, da sonst der "Grüne Pass" seine Gültigkeit verliert. Es gibt derzeit (November 2021) keine Hinweise, dass eine bestehende Schilddrüsenerkrankung ein Risiko für Komplikationen bei der Drittimpfung sein könnte.

 

Nicht mehr aktuelle Informationen - Stand März 2021:

Zur Zeit erreichen uns sehr viele Anfragen zur Anmeldung zur Corona-Impfung.

Bei der Anmeldung zur Corona-Schutzimpfung sieht das Impfservice der Gemeinde Wien aktuell vor, dass sich Patienten mit einer Autoimmunerkrankung bzw. mit einer Krebserkrankung als Risikopatienten zur Impfung anmelden können. Laut Impfkoordination braucht man als Nachweis keine ärztliche Bestätigung - es genügen andere Nachweise/Befunde/Atteste dieser Erkrankungen.

Wenn im Arztbrief Ihrer letzten Kontrolluntersuchung bei uns als Diagnose eine Autoimmunerkrankung bzw. Krebserkrankung der Schilddrüse angeführt ist, können Sie diesen Arztbrief als Bestätigung für die Kategorie „Autoimmunerkrankung“ bzw. "Krebserkrankung" vorlegen. Nach jeder Schilddrüsenkontrolle haben Sie von uns ja einen Arztbrief erhalten, in dem Diagnose und Krankheitsverlauf dokumentiert sind.

Wir haben keinen Einfluss darauf, ob und wie die Gemeinde Wien Schilddrüsenerkrankungen bzgl. der Reihung zur SARS-Cov2-Impfung aktuell klassifiziert, dies liegt einzig und allein im Ermessen der Gemeinde Wien.
Eine Zeitlang wertete die Gemeinde Wien das Vorliegen einer chron. Immunthyreoiditis als "Hochrisiko", nun nicht mehr.

Die gute Nachricht ist, dass es bisher keine wissenschaftlichen Daten gibt, dass Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse einen schweren Verlauf einer SARS Cov2 Infektion begünstigen bzw. zu erhöhten Komplikationen bei einer Impfung führen. Es gibt unseres Wissens nach bisher keinen Hinweis, dass es durch eine der verfügbaren Impfungen zu einer Wechselwirkung bei Schilddrüsenerkrankungen kommt.

Dies wird auch im Rahmen einer wissenschaftlichen Sitzung bei der gemeinsamen Jahrestagung der Österreichischen Schilddrüsengesellschaft und der Österreichischen Gesellschaft für Endokrinologie und Stoffwechsel am 23. April 2021 diskutiert.

Gemäß aktueller Priorisierungstabelle des Nationalen Impfgremiums werden Personengruppen als "Risikogruppe" klassifiziert:
• Personen mit Demenz oder intellektuelle Behinderungen außerhalb von Betreuungseinrichtungen
• Personen mit körperlichen Behinderungen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 zur Folge haben
• Adipositas (BMI >30)
• Chronische Nierenerkrankung
• Chronische Lebererkrankung
• Diabetes Mellitus
• Arrhythmie/Vorhofflimmern
• HIV-Infektion
• Koronare Herzkrankheit
• Herzinsuffizienz
• Zerebrovaskuläre Erkrankungen/Apoplex und andere chronische neurologische Erkrankungen
• Autoimmunerkrankungen
• Chronisch obstruktive Lungenkrankheit
• Chronische entzündliche Darmerkrankungen
• Krebserkrankungen
• Arterielle Hypertonie
• Rheumatische Erkrankungen
• Asthma bronchiale
• Psychiatrische Erkrankungen (bipolare Störung, Schizophrenie und schwere Depression)

 

Umfangreiche Vorkehrungen zu Beginn der Pandemie:

In der Schilddrüsenpraxis Josefstadt haben wir zu Beginn der Pandemie zahlreiche Maßnahmen getroffen, daß Sie Ihre Schilddrüsenkontrolle möglichst sicher durchführen können.

Plexiglasabschirmungen an der Anmeldung und in allen Untersuchungsräumen sollten helfen, das Risiko von Tröpfcheninfektionen zu minimieren.

Große hohe Räume, in denen sich nur wenige Personen aufhielten, minimierten die Aerosol-Gefahr. Bereits im Sommer wurden daher weitere 206 m2 Praxisfläche für den Patientenbetrieb adaptiert, damit auch bei höherer Patientenfrequenz ausreichend Abstand möglich und der Kontakt zu anderen Patienten minimiert war.

Es galten selbstverständlich strikte Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen.

Sowohl Personal als auch Patienten waren in allen Praxisräumen dazu angehalten, eine Maske zu tragen, die Mund und Nase vollständig bedeckt.

Beim Betreten der Praxis wird Fieber gemessenBeim Betreten der Praxis wird Fieber gemessen
Beim Betreten der Praxis wird bei Bedarf Fieber gemessen
Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse mit Plexiglas-AbschirmungUltraschalluntersuchung der Schilddrüse mit Plexiglas-Abschirmung
Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse mit Plexiglas-Abschirmung
Blutabnahme mit Plexiglas-AbschirmungBlutabnahme mit Plexiglas-Abschirmung
Blutabnahme mit Plexiglas-Abschirmung
Zusätzliche Altbau-Räume mit ausreichend PlatzZusätzliche Altbau-Räume mit ausreichend Platz
Zusätzliche Altbau-Räume mit ausreichend Platz

Termin in 1080 Wien vereinbaren

Schilddrüsenpraxis Josefstadt - Univ. Doz. Dr. Georg Zettinig
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