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Schilddrüsenpraxis Josefstadt

Schilddrüsenoperation

Ziel einer Schilddrüsenoperation ist es, das gesamte krankhafte Schilddrüsengewebe zu entfernen und die umliegenden Strukturen zu schonen. In der Schilddrüsenpraxis Josefstadt operieren wir selbst nicht, arbeiten aber eng mit allen renommierten Wiener Schilddrüsenchirurgen zusammen.
Die Indikation zu einer Operation muss immer sehr sorgfältig gestellt werden. Komplikationen sind möglich und bei falscher Indikationsstellung kann ein zuvor eigentlich weitgehend Gesunder lebenslang an Beschwerden leiden. Die gute Nachricht: In den Händen eines erfahrenen Schilddrüsenchirurgen ist die Komplikationsrate gering.

Wann ist eine Schilddrüsenoperation notwendig?

Eine Operation der Schilddrüse ist erforderlich, wenn der konkrete Verdacht auf bösartige Zellen in der Schilddrüse besteht (Schilddrüsenkrebs oder Schilddrüsenkarzinom) oder wenn das Schilddrüsengewebe ungebremst Hormone produziert (heiße Knoten, Überfunktion bei Morbus Basedow). Auch wenn die Schilddrüse von zahlreichen Knoten durchsetzt ist oder so groß ist, dass sie auf andere Organe drückt, kann es sinnvoll sein zu operieren.
In jedem Fall sollte die Grunderkrankung im Vorhinein in einer genauen Schilddrüsenuntersuchung abgeklärt werden. Nur so weiß man, ob die gesamte Schilddrüse entfernt werden sollte oder ob nur ein Teil der Schilddrüse operiert werden muss – oder ob es überhaupt sinnvoller ist, abzuwarten.

Wie läuft eine Schilddrüsenoperation ab?

Bei einer Schilddrüsenoperation muß das gesamte kranke Gewebe entfernt werden, die umliegenden Strukturen sollen jedoch erhalten bleiben. Der Umfang der Operation richtet sich nach der Schilddrüsenerkrankung: Bei Schilddrüsenknoten wird meist jener Lappen entfernt, in dem sich der Knoten befindet (Lobektomie). Sind beide Lappen knotig verändert, wird meist die gesamte Schilddrüse entfernt. Beim Morbus Basedow muss die gesamte Schilddrüse entfernt werden (totale Thyreoidektomie), da ja das gesamte Schilddrüsengewebe unkontrolliert Schilddrüsenhormone produziert und eine Schilddrüsenüberfunktion verursacht. Auch bei Schilddrüsenkrebs wird die gesamte Schilddrüse entfernt und manchmal auch noch Lymphknoten in der Halsregion, um der Ausbreitung von bösartigen Zellen vorzubeugen.

SchilddrüsenoperationDurch die Operation wird das krankhafte Schilddrüsengewebe entfernt.

Mit welcher Methode wird die Schilddrüse operiert?

Die Schilddrüsenoperation wird mithilfe eines kurzen Hautschnitts in der Halsregion durchgeführt. Eine endoskopische Schilddrüsenoperation wird nur in Einzelfällen angewendet – die Schilddrüse ist dafür aufgrund ihrer Lage im Körper nicht so gut geeignet, andere minimal invasive Verfahren sind hier besser.

Risiken der Schilddrüsenoperation

Wie bei jeder Operation besteht bei der Schilddrüsenoperation ein allgemeines Operationsrisiko. An der Einschnittstelle können harmlose Blutergüsse auftreten. Bei massiveren Nachblutungen ist ein weiterer Eingriff notwendig. Diese bedrohlichen Komplikationen sind glücklicherweise äußerst selten.

Bei der Operation der Schilddrüse besteht außerdem das Risiko, dass der Stimmbandnerv (Nervus laryngeus recurrens) verletzt wird, der nur so dünn wie ein Haar ist und am unteren Schilddrüsenpol verläuft. Dadurch kann es zu einer Lähmung der Stimmbänder kommen (Recurrensparese), die vorübergehend oder (selten) lebenslang zu Heiserkeit führt.

Ebenfalls eng mit der Schilddrüse verbunden sind die vier kleinen Nebenschilddrüsen. Sie sind unter anderem für den Kalziumhaushalt im Körper verantwortlich. Nach einer ausgedehnten Schilddrüsenoperation können (meist nur für kurze Zeit) die Nebenschilddrüsen beschädigt sein, dadurch kann der Kalziumspiegel im Blut nicht mehr aufrechterhalten werden, und es müssen die ersten Tagen nach der Operation Kalziumtabletten eingenommen werden. Selten kommt es zu länger dauernden oder bleibenden Schäden der Nebenschilddrüsen: Dann muss der Patient dauerhaft Kalziumpräparate (in Verbindung mit Vitamin D) einnehmen, was langfristig meist als ausgesprochen unangenehm empfunden wird.

Darstellung Schilddrüse und StimmbandnervSchädigung des Stimmbandnervs oder der Nebenschilddrüsen sind mögliche Komplikation einer Schilddrüsenoperation.

Wo wird eine Schilddrüsenoperation durchgeführt? Ich suche einen guten Schilddrüsenchirurgen.

Schilddrüsenoperationen werden in spezialisierten Zentren (z.B. in Krankenhäusern) durchgeführt. In der Schilddrüsenpraxis Josefstadt werden keine Schilddrüsenoperationen vorgenommen. Wir führen die Untersuchungen vor einer Operation durch und betreuen Patienten nach der Schilddrüsenoperation. Selbstverständlich arbeiten wir eng mit erfahrenen Schilddrüsenchirurgen zusammen, an die wir Sie gerne zur Operation überweisen.

Nach der Schilddrüsenoperation

Nach der Schilddrüsenoperation fehlt die gesamte Schilddrüse oder zumindest ein Teil davon. Wenn kein oder zu wenig Schilddrüsengewebe vorhanden ist, kommt es zu einer Schilddrüsenunterfunktion. Diese kann mit Schilddrüsenhormonen sehr gut ausgeglichen werden. In der richtigen Dosierung haben Schilddrüsenhormontabletten keine Nebenwirkungen.
Unmittelbar nach der Operation wird meist Ihr Chirurg Ihnen sagen, welche Tabletten Sie benötigen. Ungefähr sechs bis acht Wochen nach der Operation sollten Sie Ihre Schilddrüsenfunktion beim Spezialisten überprüfen lassen. Die Schilddrüsenfunktion muss regelmäßig kontrolliert und lebenslang mit Schilddrüsenhormontabletten aufrechterhalten werden. Im Schilddrüsen-Ultraschall wird das Ergebnis der Operation kontrolliert, nur selten muß nach der Operation auch eine Szintigrafie durchgeführt werden.

Gewichtszunahme nach der Schilddrüsenoperation?

Die plötzliche Umstellung vom körpereigenen (vom von der eigenen Schilddrüse produzierten) Schilddrüsenhormon auf die Schilddrüsenhormontabletten unmittelbar nach der Operation wird meist gar nicht bemerkt. Der gesamte Stoffwechsel läuft nach der Operation genauso rund wie bisher. Nur bei wenigen Patienten muß die Dosierung der Schilddrüsenhormontabletten mehrmals angepasst werden. Mit der richtigen Dosis an Schilddrüsenhormontabletten gewährleistet man einen gesunden Ablauf des Stoffwechsels.

Mir wurde eine Schilddrüsenoperation empfohlen, ich möchte mich aber nicht operieren lassen.

Es ist verständlich, dass die Empfehlung, sich an der Schilddrüse operieren zu lassen, erst einmal verdaut werden muss. Eine Operation ist schließlich ein Eingriff in den Körper und man hat Angst vor möglichen Komplikationen. Außerdem ist die Schilddrüse ein lebenswichtiges Organ mit zahlreichen wichtigen Funktionen.
Eins vorweg: Die Komplikationsrate bei Schilddrüsenoperationen ist gering und Schilddrüsenhormontabletten können die Aufgaben der fehlenden Schilddrüse problemlos übernehmen.

Wenn Sie zwar schon eine Empfehlung für eine Schilddrüsenoperation haben und eine zweite Meinung zu Ihren Befunden einholen wollen, beraten die Fachärzte der Schilddrüsenpraxis Josefstadt Sie gerne.

Ihr behandelnder Arzt wird alle weiteren möglichen Behandlungsmethoden, die für Sie in Frage kommen könnten, mit Ihnen besprechen. Die Empfehlung zur Operation wird erst dann ausgesprochen, wenn andere Therapien nicht möglich oder nicht (mehr) wirksam sind. Ein Schilddrüsenspezialist wird Ihnen nur dann eine Operation nahelegen, wenn sie wirklich notwendig ist und ein Nutzen für Sie zu erwarten ist. Ziel der Schilddrüsenoperation ist es schließlich, auf lange Sicht Ihre Gesundheit zu verbessern.

In manchen Fällen kann statt einer Schilddrüsenoperation eine Radiojodtherapie durchgeführt werden. Bei dieser Methode wird mithilfe von radioaktivem Jod-131 gezielt Schilddrüsengewebe zerstört, ohne dass dafür ein operativer Eingriff notwendig ist.

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Schilddrüsenpraxis Josefstadt - Univ. Doz. Dr. Georg Zettinig
Schilddrüsenpraxis Josefstadt - Univ. Doz. Dr. Georg Zettinig
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