Nuklearmedizin

Nuklearmedizin ist seit 1993 ein eigenes klinisches Sonderfach. Vorher waren Nuklearmediziner in Österreich entweder Internisten oder Radiologen.

Schilddrüse und Nuklearmedizin

Noch vor einigen Jahrzehnten wurden Schilddrüsenerkrankungen fast ausschliesslich mit Hilfe radioaktiver Substanzen diagnostiziert und im Verlauf kontrolliert: Vor der Ära des Ultraschalls war die Szintigrafie die wichtigste bildgebende Untersuchung der Schilddrüse. Die Schilddrüsenhormone und der TSH Spiegel im Blut konnten lange Zeit ebenfals nur mir radioaktiv markierten Analysemethoden bestimmt werden.

Deshalb gibt es in allen nuklearmdizinischen Spitalsabteilungen große Schilddrüsenambulanzen. Heute ist der Einsatz radioaktiver Substanzen bei Schilddrüsenpatienten nur mehr bei ausgewählten Fragestellungen notwendig. Fachärzte für Nuklearmedizin führen in Österreich nahezu alle Untersuchungen und Behandlungen selbst durch, die bei Schilddrüsenpatienten erforderlich sind. Die einzige Ausnahme ist die Schilddrüsenoperation.

Szintigrafie, PET, und PET-CT

Neben der Betreuung von Schilddrüsenpatienten liegt der Schwerpunkt der Nuklearmediziner auf der bildgebenden Diagnostik und der Therapie mit schwach radioaktiven Medikamenten.

Bei einer Szintigrafie verabreicht ebenso wie bei einer PET-Untersuchung der Nuklearmediziner ein schwach radioaktv markiertes Medikament. Dieses verteilt sich im Körper exakt so wie der entsprechende nicht-radioaktiven Stoff. Anschliessend wird die Verteilung der Radioaktivität mit einer Gammakamera oder einem PET-Scanner gemessen. So können Stoffwechselvorgänge bildlich dargestellt werden. Kombiniert mit einer Computertomographie (PET-CT, SPECT-CT) ist die räumliche Zuordnung einzelner Abnormalitätet noch besser.

Nuklearmedizinische Therapie

Schwach radioaktive Medikamente wandern zielgerichtet in krankhaft verändertes Gewebe, welches dann durch einen an das Medikament gekoppelten Beta-Strahler zerstört wird. Dies ist auch das Grundprinzip der Radiojodtherapie.